SPD nochmal

Als ich 2021 aus der SPD ausgetreten bin, dachte ich, ich könnte das Thema Politik hinter mir lassen, mein Leben fröhlich weiter leben. Ich stellte mir vor, dass ich einfach das tun könne, was mir gefällt und ich würde es mir gut gehen lassen.

Meiner Ansicht nach sollten jetzt mal die anderen Politik machen und ich würde dabei einfach zusehen.

Wortwitz: Es hat mir nicht gefallen nur zu tun, was mir gefällt 😂

Was ich total unterschätzt hatte ist die Frustration, die sich bei mir aufgebaut hat, über all die unerledigten Sachen: Förderungen von Familien, Geschlechtergerechtigkeit, das veraltete Schulsystem, Umweltschutz uvm.

Zwei Jahre lang habe ich versucht dem Druck standzuhalten und mich zunehmend mehr geärgert…über die ständigen Wiederholungen alter Muster und „ewig grüßt das Murmeltier“.

Ich weiß nicht, wie Menschen es aushalten können über Politik zu schimpfen um dann doch in der Lethargie des Zuschauers zu verharren. Scheinbar bin ich dafür nicht designt. 🤷‍♀️

Also bin ich im Frühjahr wieder eingetreten in die SPD. Es scheint so, als wenn mein Weg hier noch nicht zuende ist. Jetzt bin ich gespannt auf den 31.05.2023, da ist die Mitgliederversammlung der AFS in Elsdorf und ich möchte gerne mitwirken. Ich werde berichten.

Viele Grüße

Petra

Ein falsches Rollenbild oder doch das Richtige?

Da musste ich erst 56 Jahre alt werden, um zu kapieren, warum ich mich in dieser Welt nicht wohl fühle, sondern immer das Gefühl hatte, dass ich von einem anderen Planeten kam. Im Grunde genommen stimmte das auch irgendwie. Denn die Welt, in der ich groß geworden bin, ist eine andere als die, in der meine AltergenossInnen groß wurden.

Geboren wurde ich am 24. Dezember 1966 in Brühl im Rhein-Erft-Kreis fast einen Monat zu früh und ich habe damals schon das Weihnachtsfest meiner Eltern torpediert. 😂

Bis ich 5 Jahre alt war, war ich ein Einzelkind, was mit der Geburt meines jüngeren Bruders dann schlagartig verändert wurde. Es führte auch zu wenig Begeisterungsausbrüchen auf meiner Seite. Denn meine Mutter musste schon ihre kranke Mutter pflegen, weswegen ich oft alleine spielte. Dass ich jetzt diese begrenzte Zeit auch noch mit einem so riesig wirkenden Baby teilen musste, das passte mir so gar nicht ins Konzept. Aber, was blieb mir schon übrig? Da war er nun mal, damit musste ich mich abfinden.

Unser gemeinsames Familienleben bestand aus geregelten Vorgängen. Im Nutzgarten wurden regelmäßig Bohnen, Erbsen, Radieschen, Möhren, Tomaten, Pflaumen etc. geerntet und vieles davon musste der Haltbarkeit wegen eingekocht werden. Für mich war es also total normal, dass meine Eltern ständig gearbeitet haben. Hausarbeit, Gartenarbeit, die Berufstätigkeit meines Vaters, die Pflege der Oma, die zum Schluss fast blind war, Essen kochen für den Opa, putzen kochen, waschen, bügeln usw.

Da ich die meiste Zeit alleine gespielt hatte, fand ich es gar nicht so wichtig mit irgendwem anders zu spielen. Ich brauchte niemanden, der mir zeigte wie man spielte, ich tat das ganz einfach. Tagsüber ging ich in den Kindergarten bis um 16 Uhr und abends war dann Essen, Waschen, Zubettgehen dran.

Bis sich auf einmal alles änderte. Wir sind umgezogen nach Hürth. Papa arbeitete plötzlich in Wechselschicht beim RWE und da gab es große schöne und günstige Wohnungen in einer RWE-Siedlung, in der ganz viele Kinder lebten. Ich wollte eigentlich nicht umziehen, aber das musste wohl sein. Die Oma war verstorben und meine Eltern hatten wohl Streit mit dem Opa, den ich eh nicht so besonders mochte.

Das wir nicht so waren wie andere Familien, ist mir damals nur sehr selten aufgefallen. Da ich meistens bei uns zuhause war, hatte ich zu dem Zeitpunkt nur wenige Vergleiche.

Erst als ich mit 11 Jahren dann wieder nach Merten zurück ziehen musste, weil meine Eltern das Haus der Großeltern übernommen haben, und ich endlich mehr Kontakt zu Gleichaltrigen hatte, bemerkte ich etwas sehr Seltsames.

In anderen Familien war nur die Mutter für die Hausarbeit zuständig. Da saß der Vater mit der Flasche Bier im Rippenstrickhemd auf der Couch und sah fern, während die Mutter mit bewirten, kochen, Tisch decken, aufräumen beschäftigt war. Ich starrte die Männer verwirrt an. Mein Vater trank auch schon mal ein Bier. Aber der saß nicht im Unterhemd da, wenn wir Besuch hatten sondern war frisch rasiert, gut gekämmt und schick angezogen.

Was war denn in den anderen Familien los? Waren die Väter krank, behindert oder gar zu dumm für Hausarbeit? Das konnte ich ja sogar. Oder waren sie einfach nur faul?

Bei uns zuhause war alles ganz demokratisch geregelt. Alle deckten den Tisch mit, denn alle aßen. Alle halfen bei der Hausarbeit, denn alle machten auch Schmutz. Alle machten die Wäsche, alle kehrten die Außentreppe und alle konnten kochen, denn wenn Mama mal krank wurde, dann musste der Laden ja weiter laufen.

Wir konnten doch nicht jeden Tag Fertiggerichte essen, wenn meine Mutter mal krank war. Jeden Mittwoch und Samstag wurde das Haus von oben bis unten geputzt, einmal im Monat alle Fenster. Der Garten musste gepflegt werden, die Gosse gekehrt, das Unkraut gezupft. Und bei all dem habe ich meine Eltern nicht einmal klagen hören wie anstrengend das wäre. Das musste gemacht werden und darüber redete man nicht.

Papas Leitspruch: „Wer zuviel über die Arbeit jammert hat wohl nicht genug zu tun.“ Weisste Bescheid!

Mama kochte das Mittagessen, Papa schälte Kartoffeln und brachte die Abfälle zum Kompost. Papa machte das beste Spritzgebäck und Mama die besten Buttercremetorten und wenn einer von beiden krank war, dann konnte der/die andere die Arbeit machen ohne darüber zu lamentieren. Mama bediente die Bohrmaschine wie Papa und Papa kochte exzellent. Ich habe nie erlebt dass einer von Beiden dem anderen aufzählte, wieviel er oder sie schon anteilig gemacht hat und niemand hat in Frage gestellt, dass ich genauso bei der Gartenarbeit helfen musste wie beim Kochen und putzen, genauso wie mein Bruder. Der macht übrigens bis zum heutigen Tag die leckerste Lasagne, die du je gegessen hast.

Mit diesem Weltbild bin ich dann in meine erste Ehe geschlittert und war entsetzt. Das, was ich in anderen Familien erlebt hatte, so sollte ich jetzt weiter machen.

Leute, Leute, Leute…….das worüber heutzutage Frauen mit ihren Männern diskutieren, haben wir gelebt und niemand von uns hat in Frage gestellt, dass das richtig wäre. Es gibt keine reinen Frauentätigkeiten im Haushalt und es muss auch niemand einer Frau bei IHRER Hausarbeit helfen. Ihr lebt alle in dem Haushalt es ist eure fuc**** Pflicht mit anzupacken. Ihr verschmutzt die Wäsche, benutzt Teller, geht aufs Klo. Dass man das einem normal denkenden Menschen überhaupt erklären muss…..das sprengt meine Gehirnzellen.

Also bewegt euren faulen Kadaver, legt das blöde Handy aus der Hand und arbeitet mit im Haushalt. Ihr wohnt da, es ist eure Pflicht und niemand hat gesagt dass das immer lustig ist. Aber wenn man diese Arbeit macht ohne zu jammern, dann ist es erstens schön zuhause und zweitens habt ihr mehr gemeinsame Freizeit, weil nicht alles an einer Person hängt.

Großartig

Wie einige hier mitbekommen haben, hatte ich mehrere Gespräche mit dem Sportlehrer von Sarah wegen ihrer Angststörung, der Entwicklungsstörung und ihrer totalen Angst vor dem Sportunterricht.

Heute kann ich euch berichten, dass meine Tochter seit der letzten Woche mit wachsender Freude am Sportunterricht teilnimmt. Ich bin echt froh, denn gerade Sport hilft, dass die Psyche gestärkt wird.

Sie kam heute nach Hause und berichtete ganz aufgeregt wieviel Spaß sie jetzt im Sportunterricht hat und dass der Lehrer sie gelobt hat. Trotz dem Muskelkater war sie einfach nur glücklich. Dann sind die Schmerzen plötzlich gar nicht mehr so schlimm…..liegt sicher an den Endorphinen und dem tollen Feedback 😉

Klasse, danke für das gute Miteinander.

Würde

In den letzten Jahren habe ich mich immer mehr gefragt, was unsere Gesellschaft braucht, um endlich ein respektvolles Miteinander zu leben. Zuerst glaubte ich, dass es besser wäre alle Religionen dieser Welt abzuschaffen um den Hass und die Hetze loszuwerden. Ein anderes Mal dachte ich, es wäre jetzt an der Zeit das Geld abzuschaffen und allen Menschen alles verfügbar zu machen. Doch dann wären wir ja plötzlich alle gleich. 😂

Mir würde das gefallen. Ohne Geld würde ich mir nichts mehr holen was ich nicht brauche. Dann gehst du zum Bäcker, der aus lauter Liebe zum Beruf sein Brot bäckt und holst dir nur die Menge die du benötigst. Was würden wir Müllberge sparen wenn keine Überproduktion mehr stattfinden würde. Der Gedanke hat mir echt gefallen….noch lässt er mich nicht los.

Doch dann dachte ich an all die Reichen. Kämen die damit klar, wenn es keine Unterschiede mehr gäbe? Wenn jeder plötzlich die gleiche Uhr tragen könnte wie er?

Naja, der Gedanke von mir ist noch nicht zu Ende gedacht.

Eine ganze Zeitlang habe ich dann geglaubt, dass es ja nicht funktionieren kann. Und dann bin ich über den Vortrag von Gerald Hüther gestolpert:

Ich habe mir das Buch von Gerald Hüther bestellt. Und darin ist eine Frage enthalten, den ich euch nicht vorenthalten möchte: „Verletzt nicht jeder, der die Würde eines anderen Menschen verletzt, in Wirklichkeit seine eigene Würde?

Seitdem ich diese Frage gelesen haben sucht mein Gehirn nach Beispielen, die mir nur so zufliegen. Seit ich mich mit Würde befasse, ist mir mein eigenes Verhalten klarer. Wenn du dich damit auseinander setzt, die Würde deiner Mitmenschen und deine eigene Würde zu achten…dann kannst du nicht mehr so weiter machen wie bisher!

Wir brauchen einen eigenen Kompass, ein inneres Wertemodell, der uns führt um die Probleme, die uns heute das Leben so schwer machen zu lösen.

Würde von Gerald Hüther

Lest es….es lohnt sich.

Jemand, der sich seiner eigenen Würde bewusst ist braucht keinen Anführer mehr. Jemand der die Würde der anderen Menschen nicht mehr verletzt, geht nicht mehr hin und bewertet oder kritisiert. Wenn keine Hierarchien mehr herrschen dann lernen wir miteinander und stärken und unterstützen uns gegenseitig. Wie einfach könnte mit Würde das Lernen sein, das verbraucht doch viel weniger Energie.

Wenn euch das Thema so brennend interessiert wie mich, dann schaut findet ihr hier Gleichgesinnte: https://www.wuerdekompass.org/

Wieder mal eine Kindergelderhöhung

Für viele Probleme wird eine Kindergelderhöhung als sinnvolle Lösung angepriesen. So auch unlängst wieder mal von der derzeitigen Bundesregierung.

Wie einige von euch wissen, bin ich Mutter von 5 Töchtern. Meine ersten vier Töchter habe ich 5 Jahre, nach meiner Trennung von meinem ersten Mann, alleine erzogen und den Großteil der Kosten dafür alleine getragen.

Kindergeld ist sowas, das reicht eigentlich vorne und hinten nicht um die Kosten zu decken, die du tatsächlich bei der Kindererziehung hast. Selbst die heutigen höheren Beträge decken gerade mal die Kosten für Klamotten und einen Teil der Schulsachen. Den Rest zahlt man aus dem eigenen Budget oben drauf.

Aber….nur bei den Kindern, deckt das Kindergeld diese Kosten, wo die Eltern es auch genau dafür verwenden. Ich habe oft genug im direkten Umfeld meiner älteren Töchter gesehen, dass Kinder total verwahrlost in zerrissenen Klamotten rumliefen. Wenn du aber am Freitagabend an der offenen Tür der Dorfkneipe vorbei gegangen bist, dann saßen dort deren Eltern und haben sich ein Bier nach dem anderen gegönnt und dabei alkoholgeschwängerte Reden geschwungen.

In den 5 Jahren, in denen ich meine Ältesten alleine erzogen habe, hatte ich im August und September jeden Monat 400-500 € Ausgaben nur für die Schule. Jetzt könnten wir darüber diskutieren, warum LehrerInnen immer empfehlen den Pelikan-Malkasten zu verwenden oder ob es wirklich immer das teure Klassenarbeitsheft mit schwarzem Einband sein muss, das gleich den dreifachen Preis aus deinem Budget vernichtet…das ist aber eine andere Baustelle. Über diese Notwendigkeiten können wir gerne ein anderes Mal diskutieren.

Kindergelderhöhungen halte ich für die falsche Lösung. Denn aus vielerlei Gründen kommt das Kindergeld nicht da an, wo es hinkommen sollte: Bei den Kindern.

Ich bin dagegen, dass in unserem Land laufend das Kindergeld erhöht wird, meine Kinder aber in Schulen mit erheblichem Renovierungsstau saßen/sitzen, in denen oft genug nicht mal die Heizung funktioniere oder ein Mindestmaß an aktuellem Schulmaterial verfügbar war.

Eine, aus meiner Sicht, wirklich echte Lösung wäre: freies Lernmaterial an Schulen, bessere Schulausstattungen, bessere Internetanbindung der Schulen (um auch eine Beschulung der Kinder zu ermöglichen, die aus Krankheitsgründen keine Schule besuchen können) und absolut notwendig für jedes Kind ein Pausenbrot und/oder Mittagessen und freie Getränke. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Kita.

Denn liebe Herren und Damen in den politischen Gremien, dann käme das Geld auch da an wofür es ursprünglich gedacht war…bei den Kindern und nicht, wie bei einigen Erziehungsberechtigten…🤬…beim Wirt um die Ecke.

Corona

So langsam erwischt es jeden aus meiner Familie mal. Meine dritte Tochter, die inzwischen 30 Jahre alt ist, hat es dann auch erwischt am 9. August und den ersten Tag war das echt harmlos. Aber dann ging es los. Sie bekam furchtbare Halsschmerzen, Husten, Fieber und Gelenkschmerzen. Gut dass sie nur 5 Minuten von hier entfernt wohnt. Ich bin dann gleich mal mit ihrer Krankmeldung zu ihrer Arbeit gefahren, habe in der Nähe in der Apotheke noch Sinupret, Neoangin und Paracetamol gekauft.

Das volle Programm habe ich ihr dann hoch in die Wohnung gebracht und mich selbst mit einer FFP-2-Maske geschützt. Wer mich kennt, weiß, dass ich mir über die vielen Jahre hinweg eine Menge Wissen über Naturheilkunde und Homöopathie angeeignet habe. Und glaubt mir, jeder Corona-Infizierte hat andere schwerpunktmäßige Symptome.

Bei ihr fing dann am dritten Tag die totale Verschleimung in den Bronchien mit üblen Kopfschmerzen an, die Halsschmerzen und der Schnupfen gingen zurück. Wenn ich Kopfschmerzen beim Husten bekomme, dann sind immer die Bronchien dicht, so war es auch bei ihr.

Als sie mir eine angsterfüllte Sprachnachricht schickte mit: „Mama, Hilfe, ich ersticke.“, bekam ich erst mal übel Herzrasen. Gut, dass ich seit Jahren meditiere und Atemtechniken beherrsche. Ich reduzierte ganz sachte meine innere Aufregung und meinte dann nur: „Okay, schreib mir auf was deine Symptome sind. Dann atme ich dir jetzt mal vor, wie du langsam die Luft ausatmen und einatmen kannst. Versuch deine Panik zu reduzieren. Es hört sich an, als wenn deine Bronchien zugehen. Dann musst du deine Atmung anpassen, wie ich das bei einem Asthmaanfall mache.“

Nachdem sie mir alle Symptome geschickt hatte, stellte ich fest, wir müssen da jetzt anders dran gehen. Sinupret muss weg, Neoangin auch. Dann brachte ich ihr Bronchicum vorbei. Zum Einreiben habe ich ihr 31-Kräuteröl von Just eingepackt und Thymianbalsam von Just….gut dass ich immer alles habe. Das Kräuteröl von außen auf alle Nebenhöhlen (Kiefer, Nase, Stirn) und die Nasenflügel leicht einreiben. Den Thymianbalsam auf die Brust einreiben und ruhiges, gleichmäßiges Atmen üben.

Wenn man seine 25 Jahre jüngere Tochter soooo röcheln hört, dann muss man sich echt zusammenreißen, um sich nicht von der Panik wegspülen zu lassen. Das ist nicht einfach!

Ich schickte ihr mehrmals Sprachnachrichten, die sie beruhigten und sagte im Brustton der Überzeugung: „Zusammen schaffen wir das. Alles wird gut.“

Leute, wenn man mit Kranken zu tun hat sind die wichtigsten Werkzeuge Zuversicht und Aufmunterung. Es hat noch nie jemandem geholfen, wenn man dann auch ausgeflippt ist. In der nächsten Nacht ließ ich mein Handy an und schaute stündlich da drauf, um zu sehen wann sie zuletzt online war (gut, wenn dein Mitmensch Whatsapp so eingestellt hat, dass du das sehen kannst). Sie hatte mir ihren Wohnungsschlüssel für Notfälle gegeben. Im Ernstfall konnte ich da rein, ihr helfen und ich hätte das getan, ohne Rücksicht auf eine erneute eigene Infektion. Shit happens.

Am nächsten Tag, nachdem sie lange geschlafen hatte, bekam ich eine Sprachnachricht und hörte gleich, dass sie besser Luft holen konnte. Uff…das hat mich sofort beruhigt. Ich habe dann mal zwei Stunden mittags auf der Couch gepennt.

Die nächsten beiden Tage habe ich sie dann noch regelmäßig aufgemuntert, sie hat weiter den Schleimlöser genommen und mit dem 31-Kräuteröl auch inhaliert und dann wurde es langsam besser. Nur zu lange durfte auch sie nicht liegen bleiben. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Muskulatur schwächer wird bei Corona, wenn man nur rumliegt. Muskeln hat man ja auch um die Organe herum, nicht nur zum optischen Verschönern. Wenn die schlapp werden, dann ist nix mehr mit gutem Abhusten.

Also habe ich ihr regelmäßige langsame Bewegung , frische Luft und Sonnenlicht verordnet😉 und sie mit lustigen, positiven und verrückten Ideen und Geschichten aufgemuntert.

Ergebnis: Am 5. Tag nach dem positiven PCR-Test war sie bereits negativ und durfte endlich wieder spazieren gehen. Ich glaube die Aussicht auf gemeinsames Eisessen hat zur Heilung deutlich beigetragen 😂

Jetzt ohne Quatsch, wenn man eine positive Einstellung hat, dann werden die Immunglobuline A erhöht. Das haben Ärzte festgestellt. Ich habe mir immer eine fröhliche Musikliste auf die Ohren gedröhnt….das hat meine Tochter auch gemacht……und das Immunsystem arbeitete gleich viel besser. Ihr merkt das. Und das, obwohl sie bisher nur zwei Impfungen hatte und nicht wie ich drei.

Es hat noch drei Tage gedauert und dann ging die körperliche Schwäche durch die regelmäßige Bewegung langsam weg. Heute ist sie wieder putzmunter und hat keine bleibenden Symptome.

Wie sage ich immer: „Es dauert genauso lange einen positiven Gedanken zu denken, wie einen negativen. Also warum nicht gleich positiv?“

Ich hoffe, ihr seid alle gesund. Sorgt gut für euch, geht regelmäßig spazieren und genießt die Sonnenstrahlen. Die sind gut für eurer Immunsystem, wenn ihr es nicht übertreibt.

Das Ende der Ferien naht…

…und wir haben noch gar keine Lust darauf. Aber uns geht es sicher wie vielen anderen.

Zu Beginn der Ferien, gerade in der zweiten Woche, haben mein Mann und ich uns mit Corona angesteckt. Gut, dass wir wieder mal soviel um die Ohren hatten, dass wir keinen Urlaub gebucht hatten. Wir wollten mit Sarah lieber Tagesausflüge machen. Das mag sie ohnehin viel lieber, als wenn sie komplett aus ihrem Alltag rausgerissen wird.

Eine Woche vor Ferienbeginn haben wir auch endlich Sarahs Diagnose erhalten. Sarah hat eine Autismus-Spektrum-Störung im Bereich des Asperger Syndroms und eine generalisierte Angststörung. Endlich was, was wir greifen und angehen können.

Die erste Woche haben wir also erstmal mit lange Schlafen, gemütlich Zeit verbringen und ein paar Ausflügen verbracht. Und dann kam der Coronavirus.

Mein Mann dachte er hätte nur eine leichte Erkältung und machte sich keine Gedanken, bis die Halsschmerzen unangenehmer wurden. Er machte einen Test, der positiv ausfiel. Ich versuchte mich soweit wie möglich zu isolieren. Doch zwei Tage später war auch mein Test positiv und während mein Mann zwar etwas langsamer aber immer noch hier im Haus und Garten arbeiten konnte, warf mich der Virus auf die Couch bzw. ins Bett zurück mit 4 Tage hohem Fieber, Gelenkschmerzen, unangenehm starkem Schnupfen und Verschleimung.

Drei Tage lang versuchte ich mich mit Ausruhen wieder auf die Füße zu bekommen, doch je mehr ich lag und nichts tat, desto schwächer wurde ich. Also kramte ich mein Wissen über ganzheitliche Behandlung raus und setzte mich am dritten Tag in den Garten, tankte Sonnenstrahlen, um mein Immunsystem mit Vitamin D aufzuladen, und bewegte mich innerhalb von unserem Garten jeden Tag mehr. Dazu nahm ich Sinupret um den Schleim zu lösen, rieb von aussen auf die Nebenhöhlen das 31-Kräuteröl von Just und trank viel Ingwertee. Von da an merkte ich, wie es mir langsam besser ging. Als ich nicht mehr positiv war merkte ich sehr schnell, dass jedes Ausruhen mich wieder mehr schwächte, also gingen wir jeden Tag mindestens 12.000 Schritte spazieren, saßen tagsüber im Garten und sorgten dafür, dass wir unsere Fitness zurück erhielten. Der Plan ging auf. Wir haben das Ganze ohne große Langzeitfolgen überstanden.

Ich kann nur jedem raten mit Corona nicht zu schwächeln und sich ständig hinzulegen. Versucht eure Bewegung beizubehalten, damit ihr nicht schlapp macht. Mir hat es geholfen. Ich habe das Gefühl, dass der Virus, im Gegensatz zu einer Grippe, auf Reglosigkeit mit weiterer Schwächung des Immunsystems einhergeht.

Lothar konnte seinen Urlaub um die Krankheitstage verlängern und so konnten wir wenigstens noch ein bisschen gemeinsame Freizeit geniessen. Auch Sarahs Geburtstag haben wir mit ihren Schwestern gefeiert. 😊

Sarah blieb vom Virus vollständig verschont. Die hat echt ein gutes Immunsystem und hat sich weit genug von uns fern gehalten um sich nicht anzustecken. Manchmal hat ihre Selbstisolation im Zimmer auch ihre guten Seiten 😂

Jetzt sind die Ferien übermorgen vorbei und ich habe gar keine Lust auf Normalzeit. Vor allem weil ich jetzt der Schule erklären muss welche Auswirkungen die Diagnosen haben. Nachdem ich von der bisherigen Abteilungsleiterin ein Schreiben erhielt, in dem stand dass Autismus nichts mit Sport zu tun hätte…..was bei der Psychiaterin und unserer Kinderärztin erstauntes Kopfschütteln und große Augen verursachte, sehe ich mich in der Pflicht jetzt etwas mehr Aufklärungsarbeit in der Schule zu betreiben.

Seufz……gut dass ich nicht mehr arbeite. Jetzt habe ich ja Kapazitäten dafür frei. Obwohl ich zugegebenermaßen lieber zeichnen und musizieren würde.

Ich wünsche euch allen einen schönen letzten Ferientag.

Was mich echt nervt…


wisst ihr was mich wirklich entsetzt? Dass wir in einer Welt leben, die sich auf Grund von Erfahrungswerten irgendwelche Tabellen zusammen gestellt haben, in denen aufgelistet wurde, wie ein Menschen in welchem Lebensalter zu sein hat und was er können muss.

Aus diesen Tabellen wurden Richtlinien abgeleitet, Erziehungsmaßnahmen entwickelt und das ganze Bildungssystem untermauert. Dann kommt plötzlich die Lebenswirklichkeit und beweist, dass die Tabellen eben nicht auf jeden Menschen passen. Doch statt das Ganze als Bereicherung zu sehen, neue Erkenntnisse einzuarbeiten und mehr Offenheit zuzulassen, wird gesagt, dass diese Menschen nicht in die Tabellen passen und man doktert solange daran herum bis sie dann „normal“ gemacht werden.

Doch wer bestimmt wirklich was normal ist? Ist es wirklich normal wenn die Mehrheit das Gleiche tut?
Was ist, wenn die Mehrheiten ziemlich dumm sind und die eine Ausnahme ist genial? Beschneiden wir uns dann nicht selbst? Wenn alle immer das Gleiche tun, wo findet dann der Fortschritt statt, die Evolution?

Manchmal frage ich mich, ob die „normalen“ Menschen in Wirklichkeit nur die Ängstlichsten sind. Ein Schulsystem aufrecht zu erhalten, dass nur ausbildet aber nicht zu selbständigem Denken erzieht, das führt doch nur dazu, dass niemand aufbegehrt. Aber es sorgt nicht dafür, dass die Menschen auf der Basis eines guten Wissensstandes eigene Entscheidungen und Handlungen ableiten können. Sie kopieren doch nur das Gelernte. Wo man immer das Gleiche wiederholt, da findet keine Entwicklung statt. Da ist Stillstand.

Sportunterricht in meiner Schulzeit

Mit SportlehrerInnen von diversen Schulen habe ich bereits einschlägige Erfahrungen gemacht…sowohl mit meinen eigenen Lehrerinnen als auch den LehrerInnen meiner Töchter.

Rückblick: Ich war in der 7. Klasse der Gemeinschaftshauptschule in Merten. Meine Sportlehrerin hieß Frau Franke. (Ist euch mal aufgefallen, dass man sich an die LehrerInnen, die man nicht leiden konnte, oft schneller erinnern kann als an die Sympatischen? 😂

Frau Franke machte Sport für Jungs. Die mochte uns Mädels nicht. Wir bluteten und machten dann bei Sport nicht mit……weil wir uns angeblich mimosenhaft anstellten…und Mädels halten ja sowieso nix aus. Misses Muskulös machte also Jungssport. Zirkeltraining gab es als unliebsames Goodie oben drauf. Erstmal drei Runden durch die Halle laufen oder drei Runden Zirkeltraining und dann gab es Volleyball, Hallenhockey, Fußball oder Brennball.

Zirkeltraining hieß: Der Barren stand da und das Seil hing von der Decke. 🥵

Dass ich alle anderen sportlichen Übungen während dem Zirkeltraining meisterte beeindruckte Frau Franke gar nicht. Sie war der Typ „Immer an dem herummeckern was man nicht kann.“ Dass genau das nur 20-30% der Turnübungen waren tangierte sie überhaupt nicht. Dass man ungerecht benotet wird, wenn man in Sport eine vier bekommt obwohl man mehr als 50% geschafft hat…übrigens auch nicht.

Fakt war aber nunmal, dass ich panische Höhenangst hatte. Wenn ich auf dem Barren stand dann bebte das Teil. Mit meinem Fliegengewicht von 45 kg schaffte ich es diesen Barren dazu zu bringen, dass der Boden erzitterte, wenn ich drauf stand. Ich versuchte es, einmal, zweimal…dreimal…..ich konnte das einfach nicht. Jedesmal bekam ich brutales Herzrasen, schweissnasse Hände und rutschte einfach ab…trotz Talkum.

Das Seil hochzuklettern war für mich ebenfalls nicht zu schaffen. Meine Hauptkraft ist in meinen Beinen. Meine Arme waren schon immer zu schwach, um mich an einem Seil aufwärts zu bewegen. Doch ich versuchte es und hing wie ein nasser Sack an dem Seil 😂

Nach einigen Monaten, in denen ich mich durch das Zirkeltraining gequält hatte, war ich es satt. Ich weigerte mich auf den Barren zu steigen. Frau Franke brüllte mich an: „Geh da jetzt rauf.“
“Nein.“
“Wenn du das nicht machst, dann ist das Unterrichtsverweigerung.“
“Mir egal.“
“Du machst jetzt, dass du auf den Barren steigst.“
“Nein, ich habe Höhenangst und möchte als Ersatz eine andere Übung machen.“
“Ich sage dir was du zu tun hast.“
“Okay, dann streike ich!“
Ich setzte mich mitten in die Turnhalle im Schneidersitz auf den Fußboden und streikte. Frau Franke tobte, brüllte, schrie….dann befahl sie vier Jungs aus meiner Klasse mich aus der Halle zu tragen.
Das versuchten die auch. Leider waren die Jungs in Physik echt schlecht. Sonst hätten sie gewusst, das man mit der Gewichtsverlagerung am Schwerpunkt verhindern kann, dass man einfach so weggetragen wurde.
Ergebnis: Die Jungs brachen in Schweiss aus, bekamen mich nicht vom Fleck weg und ich gewann den Streik. Die Sportstunde war zu Ende.
„Dafür bekommst du ein ungenügend“, brüllte Frau Franke.
Ich:“Danke, das habe ich mir verdient.“

Nach dieser Stunde setzte ich mich vor das Sekretariat, verlangte den Schulleiter zu sprechen, erkläre ihm dass ich nachgewiesen Höhenangst hatte….der erlaubt mir daraufhin an Übungen, die meine Höhenangst tangierten nicht teilzunehmen und die Sportlehrerin hasste mich vom Tag an noch mehr. Ich und einige meiner Mitschülerinnen erhielten die Erlaubnis unsere Sportnote mit Tanzen und rhythmischer Gymnastik aufzubessern….unter den feuerspuckenden Blicken unserer Lehrerin.

Hallenhockey war auch so ein Schei….. Jungs lieben es einem beim Hallenhockey den Hockeyschläger gegen die Knöchel zu schlagen, weil sie „aus Versehen“ den Puck nicht getroffen haben. Viermal habe ich mich bei der Lehrerin beschwert, dass die Jungs mir und den anderen Mädels die Beine blau schlugen….vergeblich.
Ich bin nicht so der vergebende Typ, wie ich bereits mal erwähnt habe. Also passte ich den richtigen Moment ab, stellte mich in Position und knallte dem brutalen Spieler den Schläger von hinten so in die Kniekehlen, dass er weinend auf dem Boden zusammenbrach.
Diesmal wurde ich zum Schulleiter geschickt, dem ich den Sachverhalt erklärte und Frau Franke wurde zum Gespräch gebeten.
Ergebnis: Hallenhockey musste jedesmal abgebrochen werden bei unangemessener Brutalität der MitspielerInnen. 😂

Wir hatten immer in den ersten beiden Stunden Sportunterricht. Nachdem mir meine Sportlehrerin zum etlichen Male verächtlich die Entschuldigung wegen meiner Regelblutung abgenommen hatte, brachte sie es dann eines Tages fertig mich zum Sport zu nötigen.
Ergebnis: Ich blutete so durch, dass ich nach Hause geschickt wurde und den Rest des Tages frei hatte.
Danach hatte sich auch dieses Thema zwischen uns erledigt.

In der neunten Klasse machten wir dann eine Abschlussfahrt nach Bayern. Ein Ausflugsziel war eine Bergwanderung. Verächtlich sah mich meine Sportlehrerin unten vor dem Aufstieg an.
„Na mal schauen ob du das bis zur ersten Hütte schaffst.“
Ich grinste innerlich. War klar, dass der Kommentar von ihr kam.
Was sie nicht wusste war, dass ich verdammt gerne wanderte und echt viel Ausdauer hatte. Sportunterricht in Schulen ist ja immer auf Kurzübungen und Schnelligkeit ausgelegt. Das gibt ja überhaupt nicht wider, was man wirklich drauf hat.
Als wir an der ersten Hütte ankamen und dort Erbsensuppe mir Würstchen aßen, war sie noch nie da oder schon wieder weg. Ich hatte echt nicht drauf geachtet. Also wanderten wir in einer kleinen Gruppe fröhlich weiter bis zur zweiten und letzten Hütte oben auf dem Berg.
Runter zu sehen machte mich immer noch wahnsinnig, aber wenn man nach oben schaut ist es halb so schlimm.
Ergebnis: Als meine Sportlehrerin mit ihrer Busenfreundin,meiner Bio-Lehrerin, oben auf der letzten Hütte ankam, sass ich schon da und sonnte mich mit meinen Freundinnen Uschi und Monika. Wir hatten sogar schon einen Kaffee getrunken und Kuchen gegessen als sie ankam.
“Du bist schon hier? Gibt es eine Seilbahn?“
Ich grinste: „Nee, wir gehen noch rauf bis zum Schnee. Lust mitzukommen?“
Weg waren wir. Ihr Gesichtsausdruck „unbezahlbar“.

Was ich daraus gelernt habe: Glaub nie, dass du unfähig bist, wenn dir das jemand sagt. Das ist nur seine/ihre Sicht der Dinge. Auch wenn dir diese Person Noten gibt, sie kann nur einen Ausschnitt deiner Fähigkeiten sehen und nie das ganze Bild.

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