Wieder mal eine Kindergelderhöhung

Für viele Probleme wird eine Kindergelderhöhung als sinnvolle Lösung angepriesen. So auch unlängst wieder mal von der derzeitigen Bundesregierung.

Wie einige von euch wissen, bin ich Mutter von 5 Töchtern. Meine ersten vier Töchter habe ich 5 Jahre, nach meiner Trennung von meinem ersten Mann, alleine erzogen und den Großteil der Kosten dafür alleine getragen.

Kindergeld ist sowas, das reicht eigentlich vorne und hinten nicht um die Kosten zu decken, die du tatsächlich bei der Kindererziehung hast. Selbst die heutigen höheren Beträge decken gerade mal die Kosten für Klamotten und einen Teil der Schulsachen. Den Rest zahlt man aus dem eigenen Budget oben drauf.

Aber….nur bei den Kindern, deckt das Kindergeld diese Kosten, wo die Eltern es auch genau dafür verwenden. Ich habe oft genug im direkten Umfeld meiner älteren Töchter gesehen, dass Kinder total verwahrlost in zerrissenen Klamotten rumliefen. Wenn du aber am Freitagabend an der offenen Tür der Dorfkneipe vorbei gegangen bist, dann saßen dort deren Eltern und haben sich ein Bier nach dem anderen gegönnt und dabei alkoholgeschwängerte Reden geschwungen.

In den 5 Jahren, in denen ich meine Ältesten alleine erzogen habe, hatte ich im August und September jeden Monat 400-500 € Ausgaben nur für die Schule. Jetzt könnten wir darüber diskutieren, warum LehrerInnen immer empfehlen den Pelikan-Malkasten zu verwenden oder ob es wirklich immer das teure Klassenarbeitsheft mit schwarzem Einband sein muss, das gleich den dreifachen Preis aus deinem Budget vernichtet…das ist aber eine andere Baustelle. Über diese Notwendigkeiten können wir gerne ein anderes Mal diskutieren.

Kindergelderhöhungen halte ich für die falsche Lösung. Denn aus vielerlei Gründen kommt das Kindergeld nicht da an, wo es hinkommen sollte: Bei den Kindern.

Ich bin dagegen, dass in unserem Land laufend das Kindergeld erhöht wird, meine Kinder aber in Schulen mit erheblichem Renovierungsstau saßen/sitzen, in denen oft genug nicht mal die Heizung funktioniere oder ein Mindestmaß an aktuellem Schulmaterial verfügbar war.

Eine, aus meiner Sicht, wirklich echte Lösung wäre: freies Lernmaterial an Schulen, bessere Schulausstattungen, bessere Internetanbindung der Schulen (um auch eine Beschulung der Kinder zu ermöglichen, die aus Krankheitsgründen keine Schule besuchen können) und absolut notwendig für jedes Kind ein Pausenbrot und/oder Mittagessen und freie Getränke. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Kita.

Denn liebe Herren und Damen in den politischen Gremien, dann käme das Geld auch da an wofür es ursprünglich gedacht war…bei den Kindern und nicht, wie bei einigen Erziehungsberechtigten…🤬…beim Wirt um die Ecke.

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