Ein falsches Rollenbild oder doch das Richtige?

Da musste ich erst 56 Jahre alt werden, um zu kapieren, warum ich mich in dieser Welt nicht wohl fühle, sondern immer das Gefühl hatte, dass ich von einem anderen Planeten kam. Im Grunde genommen stimmte das auch irgendwie. Denn die Welt, in der ich groß geworden bin, ist eine andere als die, in der meine AltergenossInnen groß wurden.

Geboren wurde ich am 24. Dezember 1966 in Brühl im Rhein-Erft-Kreis fast einen Monat zu früh und ich habe damals schon das Weihnachtsfest meiner Eltern torpediert. 😂

Bis ich 5 Jahre alt war, war ich ein Einzelkind, was mit der Geburt meines jüngeren Bruders dann schlagartig verändert wurde. Es führte auch zu wenig Begeisterungsausbrüchen auf meiner Seite. Denn meine Mutter musste schon ihre kranke Mutter pflegen, weswegen ich oft alleine spielte. Dass ich jetzt diese begrenzte Zeit auch noch mit einem so riesig wirkenden Baby teilen musste, das passte mir so gar nicht ins Konzept. Aber, was blieb mir schon übrig? Da war er nun mal, damit musste ich mich abfinden.

Unser gemeinsames Familienleben bestand aus geregelten Vorgängen. Im Nutzgarten wurden regelmäßig Bohnen, Erbsen, Radieschen, Möhren, Tomaten, Pflaumen etc. geerntet und vieles davon musste der Haltbarkeit wegen eingekocht werden. Für mich war es also total normal, dass meine Eltern ständig gearbeitet haben. Hausarbeit, Gartenarbeit, die Berufstätigkeit meines Vaters, die Pflege der Oma, die zum Schluss fast blind war, Essen kochen für den Opa, putzen kochen, waschen, bügeln usw.

Da ich die meiste Zeit alleine gespielt hatte, fand ich es gar nicht so wichtig mit irgendwem anders zu spielen. Ich brauchte niemanden, der mir zeigte wie man spielte, ich tat das ganz einfach. Tagsüber ging ich in den Kindergarten bis um 16 Uhr und abends war dann Essen, Waschen, Zubettgehen dran.

Bis sich auf einmal alles änderte. Wir sind umgezogen nach Hürth. Papa arbeitete plötzlich in Wechselschicht beim RWE und da gab es große schöne und günstige Wohnungen in einer RWE-Siedlung, in der ganz viele Kinder lebten. Ich wollte eigentlich nicht umziehen, aber das musste wohl sein. Die Oma war verstorben und meine Eltern hatten wohl Streit mit dem Opa, den ich eh nicht so besonders mochte.

Das wir nicht so waren wie andere Familien, ist mir damals nur sehr selten aufgefallen. Da ich meistens bei uns zuhause war, hatte ich zu dem Zeitpunkt nur wenige Vergleiche.

Erst als ich mit 11 Jahren dann wieder nach Merten zurück ziehen musste, weil meine Eltern das Haus der Großeltern übernommen haben, und ich endlich mehr Kontakt zu Gleichaltrigen hatte, bemerkte ich etwas sehr Seltsames.

In anderen Familien war nur die Mutter für die Hausarbeit zuständig. Da saß der Vater mit der Flasche Bier im Rippenstrickhemd auf der Couch und sah fern, während die Mutter mit bewirten, kochen, Tisch decken, aufräumen beschäftigt war. Ich starrte die Männer verwirrt an. Mein Vater trank auch schon mal ein Bier. Aber der saß nicht im Unterhemd da, wenn wir Besuch hatten sondern war frisch rasiert, gut gekämmt und schick angezogen.

Was war denn in den anderen Familien los? Waren die Väter krank, behindert oder gar zu dumm für Hausarbeit? Das konnte ich ja sogar. Oder waren sie einfach nur faul?

Bei uns zuhause war alles ganz demokratisch geregelt. Alle deckten den Tisch mit, denn alle aßen. Alle halfen bei der Hausarbeit, denn alle machten auch Schmutz. Alle machten die Wäsche, alle kehrten die Außentreppe und alle konnten kochen, denn wenn Mama mal krank wurde, dann musste der Laden ja weiter laufen.

Wir konnten doch nicht jeden Tag Fertiggerichte essen, wenn meine Mutter mal krank war. Jeden Mittwoch und Samstag wurde das Haus von oben bis unten geputzt, einmal im Monat alle Fenster. Der Garten musste gepflegt werden, die Gosse gekehrt, das Unkraut gezupft. Und bei all dem habe ich meine Eltern nicht einmal klagen hören wie anstrengend das wäre. Das musste gemacht werden und darüber redete man nicht.

Papas Leitspruch: „Wer zuviel über die Arbeit jammert hat wohl nicht genug zu tun.“ Weisste Bescheid!

Mama kochte das Mittagessen, Papa schälte Kartoffeln und brachte die Abfälle zum Kompost. Papa machte das beste Spritzgebäck und Mama die besten Buttercremetorten und wenn einer von beiden krank war, dann konnte der/die andere die Arbeit machen ohne darüber zu lamentieren. Mama bediente die Bohrmaschine wie Papa und Papa kochte exzellent. Ich habe nie erlebt dass einer von Beiden dem anderen aufzählte, wieviel er oder sie schon anteilig gemacht hat und niemand hat in Frage gestellt, dass ich genauso bei der Gartenarbeit helfen musste wie beim Kochen und putzen, genauso wie mein Bruder. Der macht übrigens bis zum heutigen Tag die leckerste Lasagne, die du je gegessen hast.

Mit diesem Weltbild bin ich dann in meine erste Ehe geschlittert und war entsetzt. Das, was ich in anderen Familien erlebt hatte, so sollte ich jetzt weiter machen.

Leute, Leute, Leute…….das worüber heutzutage Frauen mit ihren Männern diskutieren, haben wir gelebt und niemand von uns hat in Frage gestellt, dass das richtig wäre. Es gibt keine reinen Frauentätigkeiten im Haushalt und es muss auch niemand einer Frau bei IHRER Hausarbeit helfen. Ihr lebt alle in dem Haushalt es ist eure fuc**** Pflicht mit anzupacken. Ihr verschmutzt die Wäsche, benutzt Teller, geht aufs Klo. Dass man das einem normal denkenden Menschen überhaupt erklären muss…..das sprengt meine Gehirnzellen.

Also bewegt euren faulen Kadaver, legt das blöde Handy aus der Hand und arbeitet mit im Haushalt. Ihr wohnt da, es ist eure Pflicht und niemand hat gesagt dass das immer lustig ist. Aber wenn man diese Arbeit macht ohne zu jammern, dann ist es erstens schön zuhause und zweitens habt ihr mehr gemeinsame Freizeit, weil nicht alles an einer Person hängt.

Veränderungen

Nachdem ich zwei Jahre um die Beibehaltung meiner gewerblichen Tätigkeit gekämpft habe, habe ich am 8.02.2022 beschlossen das Gewerbe nun abzumelden.

In den vergangenen zwei Jahren sind meine Umsätze nicht mal mehr bei Null gelandet, sondern wir haben die Kosten aus unserer privaten Haushaltskasse tragen müssen. Ja, Corona hat den größten Teil dazu beigetragen. Es war ja überhaupt nicht möglich genug Workshops durchzuführen.

Da eine Besserung absolut nicht erkennbar war, habe ich mich so entschieden. Das ist mir nicht leicht gefallen, aber wenn man auf einem kranken Pferd reitet, dann wird das auch nicht schneller, wenn man ihm die Peitsche gibt. Es fällt im schlechtesten Fall einfach tot um.

Hinzu kommt, dass ich inzwischen sehr viel lese über Klimawandel, Umweltschutz und die Vermüllung der Meere, Mikroplastik usw. und mich das alles sehr nachdenklich gemacht hat. Ich habe angefangen mich selbst und das, was ich tue, kritischer zu betrachten. Natürlich ist es okay, Dinge zu verkaufen und damit Geld zu verdienen. Aber brauchen wir wirklich noch das zwanzigste Stempelset mit Tulpen? Die anderen waren doch klasse….warum benutzen wir die nicht?

Ist es notwendig alles im Überfluss zu haben und möchte ich da wirklich weiter mitmachen? Auf diese Frage konnte ich nur mit Nein antworten. Inzwischen liebe ich es Dinge herzugeben, die ich nicht mehr nutze und sie einem Menschen weiter zu geben, der sie noch nutzt. Ist es nicht unfassbar lieblos Dinge ungenutzt herumliegen zu lassen und sie nicht mehr einem Zweck zuzuführen? Habt ihr schon mal ein Haus betreten, in dem niemand mehr lebt? Es wird nicht gepflegt, nicht genutzt und es zerfällt….langsam aber sicher. Wenn ich sowas als Kind sah, dann hat mich das traurig gemacht und auch heute spüre ich, dass sowas nicht okay ist.

Ich weiß noch nicht, wo mich das hinbringt. Ich habe keine Ahnung ob ich noch mal arbeiten möchte. Ich weiß nur, dass der Klimawandel und die ganzen Katastrophen auf dieser Welt meine Aufmerksamkeit in eine andere Richtung ziehen. Die Wertigkeiten haben sich verschoben.

Jetzt warte ich mal ab, wo mich das hinführt.

Die sieben großen Lektionen

Wayne Dyers sieben „große Lektionen des Lebens“

    1. Sie sollten nicht sterben, ohne das jemand Ihre „innere Musik“

       gehört hat.

    2. Sie können nicht anderen Menschen Glück geben, wenn Sie

       selbst unglücklich sind.

    3. Nehmen Sie sich Zeit für Stille.

    4. Ihre Vergangenheit ist vorbei. Nehmen Sie sie nicht als

       Entschuldigung.

    5. Nehmen Sie einem anderen Menschen nichts übel. Damit geben Sie

       ihm die Kontrolle über Ihre eigenen Gefühle.

    6. Behandeln Sie sich selbst so, als ob Sie Ihr Ziel schon

       erreicht hätten.

    7. Schämen Sie sich nicht.

Corona-Impfung

Hallo ihr Lieben,

morgen haben mein Mann und ich unseren ersten Termin zur Corona-Impfung mit Biontec oder Moderna. Jedenfalls ein mRNA-Impfstoff.

Bin ich aufgeregt? Nicht mehr als vor jeder anderen Impfung. Habe ich Angst? Nein, auf jedenfall viel weniger als vor einer COVID-Infektion. Ich bin einfach nur froh, wenn diese Impfung hilft die Infektionen einzudämmen und das scheint ja zu funktionieren. Das zeigen die geringen Infektionszahlen.

Ich habe mir lange überlegt ob und womit ich mit impfen lasse und auf Grund meiner Autoimmunerkrankung war klar, dass ich mich impfen lasse und meine Neigung zu Thrombosen hat meine Entscheidung ganz klar gegen Astra Zeneca gerichtet.

Ich werde euch dann berichten wie meine Impfung abgelaufen ist und wünsche euch ein schönes Wochenende.

Morgen wär eigentlich echt das richtige Wetter zum Grillen .

Bis bald.

Eure

Petra

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