Das Ende der Ferien naht…
…und wir haben noch gar keine Lust darauf. Aber uns geht es sicher wie vielen anderen.
Zu Beginn der Ferien, gerade in der zweiten Woche, haben mein Mann und ich uns mit Corona angesteckt. Gut, dass wir wieder mal soviel um die Ohren hatten, dass wir keinen Urlaub gebucht hatten. Wir wollten mit Sarah lieber Tagesausflüge machen. Das mag sie ohnehin viel lieber, als wenn sie komplett aus ihrem Alltag rausgerissen wird.
Eine Woche vor Ferienbeginn haben wir auch endlich Sarahs Diagnose erhalten. Sarah hat eine Autismus-Spektrum-Störung im Bereich des Asperger Syndroms und eine generalisierte Angststörung. Endlich was, was wir greifen und angehen können.
Die erste Woche haben wir also erstmal mit lange Schlafen, gemütlich Zeit verbringen und ein paar Ausflügen verbracht. Und dann kam der Coronavirus.
Mein Mann dachte er hätte nur eine leichte Erkältung und machte sich keine Gedanken, bis die Halsschmerzen unangenehmer wurden. Er machte einen Test, der positiv ausfiel. Ich versuchte mich soweit wie möglich zu isolieren. Doch zwei Tage später war auch mein Test positiv und während mein Mann zwar etwas langsamer aber immer noch hier im Haus und Garten arbeiten konnte, warf mich der Virus auf die Couch bzw. ins Bett zurück mit 4 Tage hohem Fieber, Gelenkschmerzen, unangenehm starkem Schnupfen und Verschleimung.
Drei Tage lang versuchte ich mich mit Ausruhen wieder auf die Füße zu bekommen, doch je mehr ich lag und nichts tat, desto schwächer wurde ich. Also kramte ich mein Wissen über ganzheitliche Behandlung raus und setzte mich am dritten Tag in den Garten, tankte Sonnenstrahlen, um mein Immunsystem mit Vitamin D aufzuladen, und bewegte mich innerhalb von unserem Garten jeden Tag mehr. Dazu nahm ich Sinupret um den Schleim zu lösen, rieb von aussen auf die Nebenhöhlen das 31-Kräuteröl von Just und trank viel Ingwertee. Von da an merkte ich, wie es mir langsam besser ging. Als ich nicht mehr positiv war merkte ich sehr schnell, dass jedes Ausruhen mich wieder mehr schwächte, also gingen wir jeden Tag mindestens 12.000 Schritte spazieren, saßen tagsüber im Garten und sorgten dafür, dass wir unsere Fitness zurück erhielten. Der Plan ging auf. Wir haben das Ganze ohne große Langzeitfolgen überstanden.
Ich kann nur jedem raten mit Corona nicht zu schwächeln und sich ständig hinzulegen. Versucht eure Bewegung beizubehalten, damit ihr nicht schlapp macht. Mir hat es geholfen. Ich habe das Gefühl, dass der Virus, im Gegensatz zu einer Grippe, auf Reglosigkeit mit weiterer Schwächung des Immunsystems einhergeht.
Lothar konnte seinen Urlaub um die Krankheitstage verlängern und so konnten wir wenigstens noch ein bisschen gemeinsame Freizeit geniessen. Auch Sarahs Geburtstag haben wir mit ihren Schwestern gefeiert. 😊
Sarah blieb vom Virus vollständig verschont. Die hat echt ein gutes Immunsystem und hat sich weit genug von uns fern gehalten um sich nicht anzustecken. Manchmal hat ihre Selbstisolation im Zimmer auch ihre guten Seiten 😂
Jetzt sind die Ferien übermorgen vorbei und ich habe gar keine Lust auf Normalzeit. Vor allem weil ich jetzt der Schule erklären muss welche Auswirkungen die Diagnosen haben. Nachdem ich von der bisherigen Abteilungsleiterin ein Schreiben erhielt, in dem stand dass Autismus nichts mit Sport zu tun hätte…..was bei der Psychiaterin und unserer Kinderärztin erstauntes Kopfschütteln und große Augen verursachte, sehe ich mich in der Pflicht jetzt etwas mehr Aufklärungsarbeit in der Schule zu betreiben.
Seufz……gut dass ich nicht mehr arbeite. Jetzt habe ich ja Kapazitäten dafür frei. Obwohl ich zugegebenermaßen lieber zeichnen und musizieren würde.
Ich wünsche euch allen einen schönen letzten Ferientag.